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Marcia Nardi
Collected Poems / Gesammelte Gedichte

€24

This volume presents the selection from Nardi’s poetry which she herself made

This volume presents the selection from Nardi’s poetry which she herself made. It is the first published book of her poems anywhere in the world since 1956.

She says this of her poetry: “Because the whole body of traditional English verse has been created by male poets chiefly, women can draw upon it without any threat of fraud or self-diminishment as long as they steer clear of the intimate personal lyric. If a woman wants to write genuinely out of a strictly female emotional world, she has to strike out for herself not only in subject matter but technically as well. Most of these poems (though some more than others) are an attempt to do this. But it’s an attempt that seems to me now in retrospect as much too fumbling and tentative so that what this volume represents is a clearing for a road still in the process of being constructed.”

Dieser Band bietet die Auswahl aus Nardis Dichtung, die sie selbst getroffen hat. Es ist weltweit die erste Buchveröffentlichung ihrer Gedichte seit 1956.

Nardi schreibt über ihre Dichtung: »Da der komplette Bestand der englischen Lyrik fast ausschließlich auf Männer zurückgeht, können sich Frauen zwar auf ihn beziehen, ohne Gefahr zu laufen, sich zu betrügen oder selbst herabzusetzen – solange sie sich von persönlicher Dichtung fernhalten. Will eine Frau wirklich aus weiblichem Empfinden heraus schreiben, muss sie nicht nur thematisch, sondern auch technisch eigene Wege gehen. Die meisten der vorliegenden Gedichte (manche mehr, manche weniger) sind ein Versuch, genau das zu tun. Doch der Versuch erscheint mir im Rückblick noch immer zu tastend und zaghaft, so als ob dieser Band nur den Boden bereitete für einen Weg, der erst noch gebahnt werden muss.«

Herausgeber
Maximilian Gilleßen & Anton Stuckardt
Übersetzung
Stefan Ripplinger
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-17-8

Raymond Roussel, Henri-Achille Zo
59 Illustrations for the New Impressions of Africa (English/German/French)

€22

“Saint Louis in his prison in Damietta”, “A house engulfed in flames

“Saint Louis in his prison in Damietta”, “A house engulfed in flames ...”, “A snowman, such as children build ...”: The painter and illustrator Henri-Achille Zo (1873–1933) received a total of 59 instructions of this kind in the early 1930s. An anonymous client had sent them to him via the Parisian private detective agency Goron. Zo transferred these sometimes everyday, sometimes historical, but always trivial motifs with quick strokes into drawings that correspond to the letter to the dry style of the instructions. He himself would have been less than happy to owe his posthumous fame to this commissioned work. “These are not the drawings I would have made had I known I was illustrating Raymond Roussel,” he complains to the author of Locus Solus in a letter dated October 17, 1932. By then, however, New Impressions of Africa had already been published. Considering that both men knew each other personally, the anonymous transmission seems to have had an aesthetic purpose: the greatest possible visual indifference.

»Der heilige Ludwig in seinem Gefängnis in Damiette«, »Ein Haus in voller Feuersbrunst ...«, »Ein Schneemann, wie Kinder ihn bauen ...«: Insgesamt 59 Anweisungen dieser Art erhielt der Maler und Illustrator Henri-Achille Zo (1873–1933) Anfang der dreißiger Jahre. Ein anonymer Auftraggeber hatte sie ihm über die Pariser Privatdetektei Goron zukommen lassen. Ausgehend von diesen mal alltäglichen, mal historischen, stets aber banalen Motiven hat Zo mit schnellem Strich Zeichnungen geschaffen, die dem trockenen Stil der Anweisungen in nichts nachstehen. Er selbst wäre gewiss unglücklich darüber, dass er seinen Nachruhm ausgerechnet dieser Auftragsarbeit verdankt. »Dies sind nicht die Zeichnungen, die ich gemacht hätte, hätte ich gewusst, dass ich Raymond Roussel illustriere«, beklagt er sich in einem Brief vom 17. Oktober 1932 gegenüber dem Autor von Locus Solus. Da aber waren die Neuen Impressionen aus Afrika bereits erschienen. Bedenkt man, dass sich beide Männer persönlich kannten, so scheint die anonyme Übermittlung auf einen ästhetischen Zweck gezielt zu haben: die größtmögliche visuelle Indifferenz.

« Saint Louis dans sa prison de Damiette », « Une maison en plein incendie ... », « Un bonhomme de neige, comme en font les enfants ... » : Ce sont au total 59 instructions de ce type que le peintre et illustrateur Henri-Achille Zo (1873–1933) a reçues au début des années 1930. Un commanditaire anonyme les lui avait envoyées par l’intermédiaire de l’agence de détectives privés Goron. À partir de ces sujets tantôt quotidiens, tantôt historiques, mais sans originalité, Zo a créé d’un trait rapide des dessins qui n’ont rien à envier au style sec des instructions reçues. Il serait, lui-même, certainement malheureux de devoir sa postérité à ce travail de commande. « Ce ne sont pas là les dessins que j’aurais faits si j’avais su illustrer Raymond Roussel », se plaint-il dans une lettre du 17 octobre 1932 à l’auteur de Locus Solus. Mais à ce moment-là, les Nouvelles Impressions d’Afrique étaient déjà parues. Si l’on considère que les deux hommes se connaissaient personnellement, la transmission anonyme semble avoir visé un but esthétique : la plus grande indifférence visuelle possible.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen & Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-16-1

Raymond Roussel
Der Anblick

€22

Bekannt ist Raymond Roussel als Ingenieur delirierend-phantastischer Wortwelten, bekannt sind seine Romane voller exotischer Rituale, theatraler Maschinen und blutiger Szenen

Bekannt ist Raymond Roussel als Ingenieur delirierend-phantastischer Wortwelten, bekannt sind seine Romane voller exotischer Rituale, theatraler Maschinen und blutiger Szenen. Ein anderer Roussel bleibt in seinen frühen Versdichtungen zu entdecken: ein Zeitgenosse Marcel Prousts, ein scharfer Beobachter der Gesellschaft, ein Meister der Ekphrasis und ein großer Humorist.

Ob es sich um die Photographie einer Strandszene, das illustrierte Etikett einer Mineralwasserflasche oder die Zeichnung eines Hotelbriefbogens handelt: Stets dringen die drei in Der Anblick versammelten Versepen in immer neue Dimensionen des Winzigen vor. Ihre minutiöse Beschreibungskunst hat die Ästhetik des Nouveau Roman vorweggenommen.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen & Stefan Ripplinger
Übersetzung
Maximilian Gilleßen & Stefan Ripplinger
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-15-4

René Daumal
Der Berg Analog – Zweite Auflage

€18

Der Berg ist ein Bindeglied zwischen Himmel und Erde, Menschen und Göttern: Symbol des Aufstiegs und Allegorie des höchsten Seins

Der Berg ist ein Bindeglied zwischen Himmel und Erde, Menschen und Göttern: Symbol des Aufstiegs und Allegorie des höchsten Seins. Eine solche Analogiekraft kann jedoch nur ein Berg ausüben, dessen Gipfel den Menschen unzugänglich ist. Dazu aber muss er geographisch verortbar sein, also tatsächlich existieren, wenn er den Weg zum Höheren nicht nur bedeuten, sondern als reale Möglichkeit darstellen soll.

Ausgehend von dieser Deduktion macht sich eine Gruppe von Bergsteigern auf die Suche nach jenem unsichtbaren, aber notwendig existierenden Berg: dem Analog. Mit Ausdauer, Witz und Kenntnissen in nicht-euklidischer Geometrie erreichen sie schließlich eine Welt voller fremder Gesetze und Mythen, in der jeder Schritt hinauf zum Gipfel einen Verlust der alten Gewissheiten mit sich bringt.

Der Berg Analog ist vieles zugleich: Science-Fiction- und Abenteuerroman, philosophische Meditation und alpinistischer Traktat. Ernst und Ironie, meta- und pataphysische Spekulationen werden von René Daumal zu einem Werk von vielfachem Schriftsinn verwoben. Die vorliegende Ausgabe macht dieses auf deutsch lange vergriffene Buch in einer neuen Übersetzung zugänglich, die erstmals den vollständigen Text bietet.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt, Simon Knebl, Andrea di Serego, Arno Schlipf, Leonie Lude
ISBN
978-3-945421-13-0

Stefan Ripplinger
Der Schirm – Einsamkeit als Auseinandersetzung

€12

Einsamkeit ist nicht Sache des isolierten Einen

Einsamkeit ist nicht Sache des isolierten Einen. Einsamkeit tritt ein, sobald die Andern wiederkehren, ob als Erinnerte, Vermisste oder Bedrohliche, ob als Lockende, Kämpfende oder Schwatzende. Einsamkeit ist ein Verhältnis. Ripplingers Essay betrachtet dieses Verhältnis an der Echo-Literatur von Gustave Flaubert und Uwe Nettelbeck, an Exil-Schriften von Victor Hugo, an Gedichten von Elizabeth Bishop und Emily Dickinson, an der Antipolitik von Maurice Blanchot, an Fabeln von Günther Anders und Ernst Bloch, aber auch an dem Melodram Portrait of Jennie von William Dieterle.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen & Anton Stuckardt
Übersetzung
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-12-3

René Daumal
Mugle

€12

"Eines Tages schauten wir einander an; da sahen wir mit Schrecken, dass wir nicht allein waren; hinter uns stand unsere Freundschaft und lastete mit ihren Händen aus weichem Metall auf unseren schweren Nacken

"Eines Tages schauten wir einander an; da sahen wir mit Schrecken, dass wir nicht allein waren; hinter uns stand unsere Freundschaft und lastete mit ihren Händen aus weichem Metall auf unseren schweren Nacken. Und diese Freundschaft, die uns dazu trieb, einander die Schatten der von unseren Armen zerstörten Städte zu überreichen, war, so ahnte ich mit einem Mal, immer noch der Dämon."

Mugle, das Werk eines Achtzehnjährigen, von René Daumal im Winter 1926 verfasst, ist die visionäre Erzählung einer Begegnung: Ziellos durch eine Großstadt streifend, trifft der Erzähler, ein junger Mann, auf den alten Mugle, der ihm Freund und Weggefährte, Meister und Dämon in einem wird. Alle Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen fremdem und eigenem Ich beginnen fortan zu zerfließen. Der Text wird zur Darstellung seiner eigenen Auflösung.

Unter dem Einfluss des automatischen Schreibens und der Entdeckung Lautréamonts entstanden, entfaltet Mugle, diese Beschreibung eines Kampfes, alle Grundmotive der späteren Werke Daumals: das Verhältnis zwischen Schüler und Meister, die Reise als Initiation, die Flucht aus der erstickenden Enge des eigenen Selbst und seine Überwindung.

Mugle liegt mit dieser zweisprachigen Ausgabe erstmals in deutscher Übersetzung vor.

Klaus Völker liest aus "Mugle" von René Daumal – Kapitel 1

Herausgeber
Maximilian Gilleßen & Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
ISBN 978-3-945421-10-9

René Crevel
Umwege

€20

»Und wenn man seinen Lebenszweck nicht in einem Menschen gesucht hätte, sondern in einer Idee?«

»Und wenn man seinen Lebenszweck nicht in einem Menschen gesucht hätte, sondern in einer Idee?«.

Daniel verlebt seine Jugend im Schatten einer freudlosen Mutter und träumt davon, dem reglementierten Alltag des bürgerlichen Milieus zu entfliehen. Diese Welt aber bricht schon bald zusammen, als sich seine engsten Familienangehörigen infolge eines öffentlichen Skandals nacheinander das Leben nehmen. Auf der Flucht vor Trauer und Schuldgefühlen gerät er in eine ambivalente Beziehung zu zwei Frauen, der exzentrischen Léila und der biederen Professorentochter Scolastique Dupont-Quentin. Am Ende dieser Prüfungen steht nicht etwa die feste Identität eines Selbst, sondern dessen Verschwinden.

André Breton zählte Crevel zu jenen, die sich zum »absoluten Surrealismus« bekannt haben. Dennoch blieb er in der surrealistischen Gruppe ein Außenseiter, dessen Werke wegen ihrer vermeintlichen Nähe zur traditionellen Romanform bei den anderen Mitgliedern Kritik und Irritation erregten. Sie sahen nicht, inwiefern gerade das spielerische Ineinander von Autobiographie und Fiktion die gängigen Formen des literarischen Schreibens auflöste.

Crevels Werk ist mit dieser deutschen Erstübersetzung wiederzuentdecken.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen, Philippe Roepstorff-Robiano
Gestaltung
Anton Stuckardt, Bárbara Acevedo Strange
ISBN
978-3-945421-08-6

Michel Carrouges
Die Junggesellenmaschinen

€28

Wenige Wortschöpfungen der historischen Avantgarde haben einen so langanhaltenden Einfluss auf die Phantasie von Künstlern, Kuratoren und Philosophen ausgeübt wie der Begriff der Junggesellenmaschine

Wenige Wortschöpfungen der historischen Avantgarde haben einen so langanhaltenden Einfluss auf die Phantasie von Künstlern, Kuratoren und Philosophen ausgeübt wie der Begriff der Junggesellenmaschine. Geprägt wurde er erstmals von Marcel Duchamp für die untere Hälfte seines frühen Hauptwerks Die Braut von ihren Junggesellen entblößt, sogar. Mehr als drei Jahrzehnte später griff der Literaturkritiker Michel Carrouges Duchamps Idee eines in sich geschlossenen Liebesmechanismus auf und erkannte darin die Spuren eines modernen Mythos, der die phantastische Literatur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts durchzieht.

Ausgehend vom „Großen Glas“ entwirft Carrouges eine Genealogie literarischer Imagination im Zeichen der Maschine, die von Poe und Villiers de l’Isle-Adam über Jules Verne und Lautréamont bis hin zu Jarry, Roussel und Kafka reicht. Ihre enigmatischen, sich dem Gebot der Nützlichkeit entziehenden, oftmals dysfunktionalen Apparate und Mechanismen deutet er als erotisch aufgeladene Symbole für die Selbstbezüglichkeit des Begehrens und die Verweigerung der Fortpflanzung. Indem sie Eros- und Todestrieb in sich vereinen, zeugen die Junggesellenmaschinen vom Phantasma einer prometheischen Subjektivität, die sich von jeder Transzendenz befreit glaubt.

Carrouges’ Nachweis der strukturellen und motivischen Konvergenzen zwischen augenscheinlich heterogenen Werken hat bis heute seine ganz eigene mythopoetische Kraft bewahrt. Sein Buch darf zugleich als die erste Monographie gelten, die dem Werk Marcel Duchamps gewidmet wurde. Es hat Gilles Deleuze und Félix Guattari ebenso beeinflusst wie Enrique Vila-Matas und Harald Szeemann, der 1975 seine legendäre Ausstellung über die Junggesellenmaschinen zeigte. „Das Junggesellentum“, so fasste Szeemann Carrouges’ Analyse zusammen, „ist eine Form der Rebellion. Der Junggeselle weigert sich, die Menschheit fortzupflanzen, indem er ihr das Bild seines Funktionierens gegenüberstellt.“

Die vorliegende Ausgabe bietet die vom Autor revidierte und erweiterte Fassung von 1976.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-09-3

Harry Mathews, Georges Perec
Roussel und Venedig

€12

Raymond Roussel war für Harry Mathews und Georges Perec ein entscheidender Einfluss

Raymond Roussel war für Harry Mathews und Georges Perec ein entscheidender Einfluss. Sie bewunderten seine karnevaleske Schreibweise, sein raffiniertes Spiel mit dem Kanon, seine Vermischung von historisch Beglaubigtem und rein Fiktivem. Die ursprünglich zu seinem hundertsten Geburtstag erschienene Studie, die sie ihm widmeten, ist jedoch mehr als nur eine Hommage: ein zwischen Philologie und Parodie, Wahrheit und Fiktion schwebendes Geflecht von Bezügen und Anspielungen, in dessen Zentrum ein hypothetisches Theaterstück Roussels steht.

Die Topographie von Venedig, so argumentieren die beiden Autoren, könnte dem Aufbau von Roussels Büchern zugrunde liegen: als Erinnerung und geheime Metonymie eines Verlustes, als Spur eines unmöglichen Begehrens. Aber jede Deutung ist ein Effekt des Textes, und Venedig könnte ebenso gut eine Erfindung Roussels sein: „Es gibt kein Geheimnis Roussel, sein Werk stellt kein zu lösendes Rätsel dar; einzig unsere Lektüre, unser Durst nach Erklärungen, unsere Lust an Vorder- und Hintergründen erweckt um dieses Werk den Eindruck eines aufzubrechenden Geheimnisses. Wenn es aber ein Geheimnis gibt, dann mit Sicherheit nicht dort, wo wir es suchen.“

Derart antworten Mathews und Perec auf alle Interpreten, die glauben, sie könnten, weil sie den Schlüssel besitzen, aus jedem Text das passende Schloss machen. Ihre Arbeit stellt eine so elegante wie unterhaltsame Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen autobiographischer und psychoanalytischer Deutungsansätze dar – und ist nicht zuletzt ein gelungenes Beispiel für eine „imaginäre Lösung“ im Sinne der ’Pataphysik.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Hanns Grössel
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-07-9

René Daumal
Das große Besäufnis

€18

„Während die Philosophie lehrt, wie der Mensch angeblich denkt, zeigt das Besäufnis, wie er denkt

„Während die Philosophie lehrt, wie der Mensch angeblich denkt, zeigt das Besäufnis, wie er denkt.“

Eine Gruppe von Freunden sucht im Rausch das Vergessen. Was sie verbindet, ist allein ihr unstillbarer Durst. Nicht nur Alfred Jarry und François Rabelais erscheinen während dieser durchzechten Nacht als Gäste. Auch ein mysteriöser Unbekannter möchte die Trinkenden in ein Gespräch verwickeln. Aber jedes Verstehen setzt eine Gemeinschaft voraus.

Auf der Suche nach einem Ausweg beginnt für den namenlosen Erzähler eine Reise durch eine labyrinthische Scheinwelt, in der Künste und Wissenschaften, Religion und Politik zu ihrer eigenen Karikatur geworden sind. Immer mehr vom Durst geplagt, durchstreift er die künstlichen Paradiese all derer, die sich nicht länger am Alkohol, sondern an ihren eigenen Illusionen be-rauschen. Vor ihm entfaltet sich eine Enzyklopädie des Irrtums und der Obsessionen.

Derart bildet Das große Besäufnis, das umfangreichste zu Lebzeiten erschienene Buch von René Daumal, die genaue Antithese zu seinem posthumen Werk Der Berg Analog. Dem Aufstieg zum mythischen Gipfel geht der Sturz in den Abgrund voran, der wahren Gemeinschaft der Suchenden das pataphysische Lachen über die Begrenztheit des eigenen Seins.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Brigitte Weidmann
Gestaltung
Anton Stuckardt, Simon Knebl
ISBN
978-3-945421-06-2

Gaston de Pawlowski
Reise Ins Land Der Vierten Dimension

€25

Philosophische Spekulation und satirische Science-Fiction verschmelzen in Gaston de Pawlowskis 1912 erschienenem Roman Reise ins Land der vierten Dimension zu einer einzigartigen Zukunftsvision

Philosophische Spekulation und satirische Science-Fiction verschmelzen in Gaston de Pawlowskis 1912 erschienenem Roman Reise ins Land der vierten Dimension zu einer einzigartigen Zukunftsvision.

Unerklärliche Ereignisse im Leben des namenlos bleibenden Erzählers offenbaren ihm schrittweise einen höheren Bewusstseinszustand, in dem Raum und Zeit aufgehoben sind: die vierte Dimension. Auf seiner Reise durch die Zukunft erlebt er seine eigene Gegenwart als das „Zeitalter des Leviathan“, in dem die Homogenisierung aller Menschen und Lebensbereiche das Zerrbild einer wahren Vereinigung der Geister hervorgebracht hat, besucht das „wissenschaftliche Zeitalter“ unter der Diktatur der Zwölf Absoluten Weisen, deren stets grotesk scheiternde Erfindungen die Grenzen des Materialismus aufzeigen, und gewährt dem Leser schließlich einen Ausblick auf die große idealistische Renaissance, das „Zeitalter des Goldenen Adlers“, in dem die vierte Dimension allen Menschen zugänglich geworden ist.

Ob es sich um touristische Seelenwanderungen zwischen Körpern, eiserne Läuse, die Flugzeuge befallen, oder hypertrophe Riesenbakterien handelt: Schwarzer Humor und surreale Übersteigerung haben Pawlowskis futuristischen Phantasien eine überraschende Modernität verliehen. Die Allmacht der Wissenschaft, die Vereinigung von Mensch und Maschine, die mögliche Androgynisierung der Geschlechter und die allgemeine Vernetzung des Bewusstseins sind nur einige der aktuellen Fragen, die er vorausgeahnt hat.

Von Marcel Duchamp gelesen und im selben Jahr wie Albert Gleizes' und Jean Metzingers Schrift Vom Kubismus veröffentlicht, ist Pawlowskis Werk nicht zuletzt ein wichtiges Dokument der Kunst- und Kulturgeschichte.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt, Rudy Guedj
ISBN
978-3-945421-04-8

Raymond Roussel
Neue Impressionen Aus Afrika

€22

Siebzehn Jahre vergehen vom ersten Entwurf bis zur Publikation der Neuen Impressionen aus Afrika, dem letzten zu Lebzeiten erschienenen Werk Raymond Roussels

Siebzehn Jahre vergehen vom ersten Entwurf bis zur Publikation der Neuen Impressionen aus Afrika, dem letzten zu Lebzeiten erschienenen Werk Raymond Roussels. Es ist zugleich sein rätselhaftestes: ein optisches Dispositiv, eine Sprachmaschine zur Vermessung jenes Raums, der das Sichtbare vom Sagbaren trennt.

In vier Gesängen setzt Roussel immer wieder zu einer Beschreibung der Dinge an, nur um sich von ihnen sogleich durch ein labyrinthisches System von Parenthesen, Aufzählungen und Analogien zu entfernen. Dabei wandelt sich seine Sprache auf der Suche nach der unmöglichen Identität in „eine Art von Wörterbuch, das sich mit dem Reim der Dinge beschäftigt: Fundgrube aller Dinge, die man nach den Regeln einer ontologischen Metrik zusammentragen könnte, um die Poesie ihres Seins aufzuschreiben.“ (Michel Foucault)

Dieser klassische Text der Moderne liegt hier in der Prosaübersetzung Hanns Grössels vor, ergänzt um zahlreiche Beiträge, die die Geschichte des Werks und seinen Einfluss auf Literatur, Kunst und Architektur erkunden.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Hanns Grössel (NIA), Maximilian Gilleßen (Sekundärtexte)
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-03-1

Raymond Roussel
Die Allee Der Leuchtkäfer / Flio

€18

Die Publikationsgeschichte von Raymond Roussels posthumem Werk sollte derselben Logik des Zufalls und des Geheimnisses gehorchen wie sein Leben

Die Publikationsgeschichte von Raymond Roussels posthumem Werk sollte derselben Logik des Zufalls und des Geheimnisses gehorchen wie sein Leben. Vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen und lange verloren geglaubt, fand sich das Romanfragment Die Allee der Leuchtkäfer schließlich fünfundsiebzig Jahre später im zufällig entdeckten Nachlass, der seit Roussels Tod unbemerkt im Dachstuhl eines Pariser Möbellagers deponiert gewesen war.

Nicht weniger außergewöhnlich als seine Entdeckung ist das Romanfragment selbst. Roussel versetzt uns an die festlich gedeckte Tafel Friedrichs des Großen, der die Sommernächte von Sanssouci mit den brillantesten Köpfen Frankreichs verbringt. Ein unveröffentlichtes Kapitel aus Voltaires Candide, die wundersamen Erfindungen Lavoisiers, die Erzählungen der geschäftstüchtigen Fährmänner des Ebro, das hauchdünne Ikarusleinen und ein erstaunliches Haarwuchsmittel verschmelzen im flimmernden Schein der umherschwirrenden Leuchtkäfer zu einer „karnevalesken Vision der Welt und des menschlichen Tuns“ (Patrick Besnier).

In Flio, einer Erzählung, die erstmals von Michel Leiris veröffentlicht wurde, kehrt Roussel zur melancholischen Stimmung von Locus Solus zurück. Eine Afrika-Expedition führt uns zuletzt an die Küste der Bretagne, wo ein junges Mädchen auf fatale Weise ihrer Lust an der Lektüre und einem Übermaß erotischer Reize erliegt. Die tastende, immer wieder neu ansetzende Bewegung dieses unvollendeten Textes erlaubt einen einzigartigen Einblick in Roussels Arbeitsweise.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-02-4

Jean-Pierre Brisset
Jean-Pierre Brisset, Fürst Der Denker. Eine Dokumentation

€25

„Eines Tages, dachte ich, wäre es amüsant, mit ein wenig Geld Brisset neu herauszugeben

„Eines Tages, dachte ich, wäre es amüsant, mit ein wenig Geld Brisset neu herauszugeben.“
Marcel Duchamp in einem Brief an Raymond Queneau vom 05.01.1937

Er war Patissier und Soldat, Erfinder und Sprachlehrer, Aufsichtskommissar der staatlichen Eisenbahn und siebter Engel der Apokalypse. Doch der Nachwelt wurde Jean-Pierre Brisset (1837-1919) als Schöpfer eines in vierzigjähriger Arbeit entstandenen linguistischen Werkes bekannt, dessen „Phantasiedelirium“ (Marcel Duchamp) und „Humor großen Stils“ (André Breton) die französische Avantgarde tiefgreifend beeinflussen sollte

In immer neuen Umkehrungen, Kontraktionen und permutativen Vervielfältigungen der französischen Sprache bis auf die Ebene einzelner Silben und Laute hinab versuchte Brisset mittels eines komplexen Systems von Homophonien eine neue Kosmogonie aus dem Geist der Linguistik zu errichten: Der Mensch ist aus dem Frosch hervorgegangen, die Analyse der Sprache beweist es.

Für diese Leistung wurde Brisset von Jules Romains, Max Jacob, Apollinaire und Stefan Zweig zum „Fürsten der Denker“ gekrönt. Sie feierten damit nicht nur einen genialen Außenseiter und Visionär der Sprache, sondern auch einen Vorläufer des Dadaismus und der Lautpoesie, des Surrealismus und der 'Pataphysik.

Der monographisch angelegte Band vereint eine repräsentative Auswahl von Texten Brissets mit einer ausführlichen Einleitung in Leben und Werk, zeitgeschichtlichen Dokumenten sowie Essays von Marc Décimo und Michel Foucault.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-01-7

Raymond Roussel
Chiquenaude Und Andere Texte Aus Früher Jugend

€16

„Keines meiner Werke befriedigte mich außer Chiquenaude“, erklärte Raymond Roussel in seinem 1935 posthum erschienenen Werk Wie ich einige meiner Bücher geschrieben habe rückblickend auf seine schriftstellerischen Anfänge

„Keines meiner Werke befriedigte mich außer Chiquenaude“, erklärte Raymond Roussel in seinem 1935 posthum erschienenen Werk Wie ich einige meiner Bücher geschrieben habe rückblickend auf seine schriftstellerischen Anfänge.

Diese im symbolischen Jahr 1900 veröffentlichte Erzählung liegt nun mit sieben weiteren Texten aus Roussels Jugendzeit erstmals in deutscher Übersetzung vor. Es handelt sich um so heitere wie zugleich doppelbödige Prosaminiaturen, die nach Roussels schwerer psychischer Krise von 1897 entstanden sind und die von seiner intensiven Suche nach neuen Möglichkeiten des Schreibens zeugen. In ihnen bringt Roussel zum ersten Mal sein später berühmt gewordenes 'Verfahren' zur Anwendung, eine Schreibtechnik, die aus der minimalen Differenz zweier fast gleichlautender Sätze, die Anfang und Ende einer Erzählung bilden, deren Handlung entwickelt.

Eine Fallstudie des Psychiaters Pierre Janet sowie ein Nachwort und eine Chronik erlauben es, sich mit dem Dichter, Schriftsteller, Millionär, Schachtheoretiker und Weltreisenden Raymond Roussel vertraut zu machen, dessen Einfluss auf die moderne Literatur und bildende Kunst gar nicht überschätzt werden kann.

Herausgeber
Maximilian Gilleßen, Anton Stuckardt
Übersetzung
Maximilian Gilleßen
Gestaltung
Anton Stuckardt
ISBN
978-3-945421-00-0